ESD - kurz erklärt


ESD bedeutet Electro Static Discharge und beschreibt den Ausgleich elektrischer Ladung zwischen zwei Objekten, die innerhalb von Sekundenbruchteilen stattfindet. Oft auch ganz unbemerkt.

An einem typischen Beispiel aus dem Alltag, dass jeder von uns kennt, lässt sich dieser Vorgang ganz einfach erklären: 

Wenn man eine metallische Türklinke anfasst, nachdem man mit seinen Schuhen über einen Teppichboden gelaufen ist, bekommt man einen leichten elektrischen Schlag.

Dieser ist für uns Menschen gänzlich ungefährlich und unangenehm wird es für uns auch erst ab einer Entladung von 3000 Volt, allerdings kann der Ausgleich elektrischer Ladung in anderem Umfeld tatsächlich erhebliche Schäden anrichten.

So reichen bereits 5 Volt, um sensible Bauelemente (wie z.B. Mikrochips) und 30 Volt, um elektronische Komponenten zu beschädigen. Schon 50 Volt können einen Funken erzeugen, der explosive Gase entzünden kann und 100 Volt reichen aus, um Informationen von einem Datenträger zu löschen.

Umso wichtiger ist es, bei Arbeiten in sensiblen Umgebungen, Schuhe mit einer ESD-Austattung zu tragen, die durch ihren elektrischen Durchgangswiderstand von mindestens 100 Kiloohm bis maximal 35 Megaohm dafür sorgen, dass entsprechende Ladungen kontrolliert an den Boden abgegeben werden können. Die Norm, die geeignetes Schuhwerk zertifiziert, lautet EN 61340-5-1: Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene.

Elektrischer Durchgangswiderstand ist allerdings auch sehr stark vom Klima der Umgebung abhängig. Einflussfaktoren sind somit also Luftfeuchtigkeit und Temperatur, aber auch der Verschmutzungsgrad, der Oberflächenwiderstand, die Oberflächenbeschaffenheit, sowie weitere Materialeigenschaften. Um zu prüfen, ob die ESD-Austattung in den entsprechenden Umgebungen ihre erforderte Wirkung zeigen kann, muss der ESD-Beauftragte eines Unternehmens die Messungen von Luftfeuchtigkeit und Temperaturen an verschiedenen Stellen durchführen, um so das Klima allumfassend bestimmen und bewerten zu können.

Achtung:
ESD-Schuhe schützen Gegenstände, nicht den Träger!
Sie sind nicht zum Schutz für Elektriker oder bei Arbeiten an spannungsführenden Quellen geeignet.